Bambus

Bambus

Ein Rohstoff mit besonderem Talent.

Bambus (Bambusoideae) zählt, wie übrigens auch Reis, Mais oder Zuckerrohr, zur Familie der sogenannten Süßgräser (Poaceae).

Unter den fast 1.500 Arten unterscheidet man zwischen verholzenden (Bambuseae) und krautig wachsenden Pflanzen (Olyreae). Bambus ist wohl die Naturfaser mit den verblüffendsten Eigenschaften und ungewöhnlichsten Merkmalen. So kann ein Bambushalm in 24 Stunden bis zu einem Meter wachsen. Das im Bambus enthaltene, natürlich antibakteriell wirkende Honigpektin hat positive Auswirkungen auf die Haut und sorgt für gute Verträglichkeit. Auch bei sehr empfindlichen Personen wie Allergikern.

Eine Kulturpflanze im wahrsten Sinne

Aufgrund seiner Verbreitung spielt der Bambus im asiatischen Kulturkreis eine ganz besondere Rolle. Er begleitet die Menschen dort als Baumaterial für Möbel, Häuser, ja sogar für Gerüste und Brücken sowie als Nahrungsmittel und als Medizin. Es gibt weltweit kaum einen universelleren Rohstoff als Bambus. Seine Eigenschaften machen ihn zu einem Hightech-Werkstoff. Denn er ist stabil, extrem leicht, biegsam und elastisch. Teilweise übertreffen seine physikalischen Eigenschaften sogar die von Holz oder Beton. Das macht sich auch bei der Herstellung von Matten und Teppichen bezahlt.

Ein Material der natürlichen Art.

Bambus ist die am schnellsten nachwachsende Pflanze der Erde. Dabei wird das Wachstum einer Plantage durch regelmäßiges Abholzen gefördert, ohne dass der Wald an Umfang abnimmt. Die von den Mutterpflanzen jährlich produzierten neuen Sprossen sind nach fünf Jahren ausgewachsen und können geerntet werden. Für die Qualität sind, ähnlich wie beim Holz, sowohl das Klima als auch die Beschaffenheit des Bodens sowie die Sonneneinstrahlung entscheidend.

Weltweit gibt es an die 1.500 verschiedene Bambusarten, die in Asien, Amerika, Afrika und Australien beheimatet sind. Es sind (sub-)tropische Pflanzen, von denen einige asiatische Arten auch in Mitteleuropa recht gut gedeihen. Wie Bäume erhalten die Zellen der Halme viel Lignin, eine dreidimensional vernetzte, aromatische Kohlenwasserstoff-Verbindung. Diese festigt die Zellwände von verholzenden Pflanzen wie Gräsern, Stauden, Sträuchern und Bäumen und ist neben der Zellulose der häufigste organische Stoff der Erde. Deshalb können Bambushalme so besonders in die Höhe wachsen. Bei Bambusteppichen handelt es sich in der Regel um glatte, mattenähnliche aus Bambuslamellen hergestellte Teppiche. Bei der Produktion werden die Bambuslamellen mit Klebeband oder mit Gewebefäden verbunden. Auf der Rückseite kann sich auch eine Gaze-, Jute- oder Latex-Kaschierung befinden. Der Rand eines Bambusteppichs ist in der Regel mit einem Textilgewebe wie Baumwolle eingefasst. Die Teppiche sind widerstandsfähig und leicht zu reinigen.